Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Weltgeschichte - S. 123

1835 - Mainz : Kupferberg
Letzter Kreuzzug. Minnesinger. 125 zurück, dieser wagt nicht, in Deutschland zu erscheinen. —n.e.®. Karl von Anjou durch Pabst Clemens Iv. König von Sicilien, siegt gegen Manfred bei Benevento, und laßt den unglücklichen, nach der Schlacht bei Palen za gefangenen Konradin von 1266. Schwaben mit seinem Frennde Friedrich von Baden und zwölf anderen Gefährten 1268 in Neapel hinrichten. Schwaben hört auf. — Richard stirbt in England 1272. 1272. Sechster und letzter Kreuzzug, unternommen von Ludwig Ix., dem Heiligen, von Frankreich mit seinen drei Brüdern 1248—1254, unglücklich: das eroberte Damiette muß gegen die Befreiung des gefangenen Ludwig herausgegeben werden. Sein zweiter Kreuzzug endet 1270 mit seinem Tode vor Tunis. Bei den fortdauernden Verwirrungen im deutschen Reiche machen sich die Fürsten unabhängig von der Landeshoheit und erlangen Neichs- unmittelbarkeit; eben so suchen die durch ihre Pfahlbürger immer mäch- tiger werdenden Städte die kaiserlichen oder bischöflichen Vögte zu ver- drängen und reichsunmittelbar zu werden, — Rheinischer Städte-Bund. Bei der Königswahl stimmen zuerst die rheinischen Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, dann die Herzoge der Franken, Sachsen, Baiern und Schwaben. Kriegsdienste der Vasallen, monatlich ein Solidus; daher unter Friedrich I. der Name Sold und Soldat auch von den Fußtruppen gebraucht. Vermehrung der Lehen durch das Faustrecht. Verschiedene Landrechte: das sächsische — Sachsenspiegel gegen 1218, das schwäbische — Schwabenspiegel gegen 1280. Vehm- gerichte in Westphalen — Dortmund. Die Macht der Päbste steigt immer höher. Mönchsorden: Domi- nikaner, Franziskaner rc. Anfang der Inquisition (Gregor Ix.), Konrad von Marburg 1232. Handel, Ackerbau und Handwerke blühender. Deutsche Hausa durch Hamburg 1239 mit den Friesen, und 1241 mit Lübeck gegründet. Einfluß der Kreuzzüge auf die allgemeine Cultur. Minnesinger, schwäbische Dichter: Hartmann von der Aue, Heinrich von Deldeck, Heinrich von Ofterdingen, Nikolaus Klingsohr, Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide, Konrad von Würzburg rc. ihre Blüthe unter Friedrich Ii. - Das Nibelungen- lied; Heldenbnch; Krieg zu Wartburg. Die gelehrten Wissenschaften machen langsame Fortschritte.

2. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 322

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
322 Achter Zeitraum. Oberitalien blieb immer in kleine Staaten gesondert, die sich theils einzeln befehdeten, theils mit dem Auslande gemeinschaftliche Sache machten und an den vorkommenden Kriegen Theil nahmen. Sav o i en .ging aus den Trümmern des ehemaligen Königreichs Burgund, der fränkischen Monarchie und dem Königreiche Italien hervor. Zu Anfänge des 11. Jahrhunderts regierte der Graf Berthold, der muthmaßliche Stammvater der nachfolgenden Grafen, selbständig über die Grafschaft Savoien. Durch ein kluges Anschmiegen an den Kaiser, durch Heirathen, Kaufe und Eintausch vergrößerten sie allmahlig ihr Gebiet, und gelangten zu höherer politischer Wichtigkeit. Amadeus Vi. legte hierzu den Grundstein 1383, indem er die Untheilbarkeit der Lander und ihre Vererbung nach der Erstgeburt in einem Testamente ausfprach. Die Grafschaft Nizza kam zu Savoien 1399, und 1416 erhielt der Graf Amadeus Viii. vom Kaiser Sigismund den Titel eines Herzogs. In den nachmaligen Kriegen zwischen Frankreich und Deutschland befolgten die Regenten weislich die Politik schwacher Staaten, des klugen Zögerns/ Nachgebens oder Anschließens an einen mächtigem. In Mailand gelangte die Familie Vis- conti zu hohem Glanze und Ansehen, denn Matthäus Dis- konti erhielt vom Kaiser Heinrich Vii. den Titel eines kaiserlichen Statthalters (Vicarius) von Mailand, 1310, und Johann Gale- azzo Diskonti wurde vom Kaiser Wenzeslaus zum Herzoge er- hoben, 1395. Der Mannsstamm der Viskonti erlosch 1447, und Frankreich hatte Ansprüche auf die Nachfolge, weil der Her- zog Ludwig von Orleans mit der Schwester der beiden letzten Herzoge Johann Maria und Philipp Maria vermahlt war. Allein Franz Sforza, dessen Ahne sich vom Bauer zu einem mäch- tigen Condorriere oder Hauptmann einer Söldnerschaar erhoben, erlangte die herzogliche Würde durch seine Gemahlin Blanca Maria, eine natürliche Tochter des letzt verstorbenen Herzogs Phi- lipp Maria, 1450; Frankreich aber behauptete fortwährend seine An- sprüche auf Mailand, welche auch Ludwig Xii. mit dem Schwerte geltend machte, 1400, und Franzi. 1515. Ein Gegenstand des Haders zwischen dem Kaiser Karl V. und seinem Nebenbuhler Franz I. brachte es Karl zuletzt als ein Lehen an sich und verlieh es,nachdem Absterbendes letzten Sprößlings der Sforza, Maximilian Sforza, feinem Sohne Philipp Ii. von Spanien, 1535. In dem republicanischen Florenz gelangte, nach endlosen Kriegen und Kämpfen zwischen der Adels-und Volkspartei die Familie der Mediceer durch Betriebsamkeit und glückliche Unternehmungen im Handel zu Macht und hohem Ansehen. J ohann von Me- dici begleitete 1421 die ehrenvolle Staatswürde eines Gonfaloniere d- Gustizia und i interlie^ zwei Schne, 1429, Cos mus und L o r e n z o, wovon jener den Glanz vorbereitete, welcher das Haus der Mediceer durch Reichtbum und Beschntzung der Kunst? und

3. Geschichte des Mittelalters - S. 214

1888 - Wiesbaden : Kunze
214 Dritte Periode des Mittclalters. geschieden worden. Darnach heiratete er die burgundische Prinzessin Beatrix (§. 27, 2), eine ebenso schöne wie geistreiche und fromme an. Sie war, rote die Chroniken erzählen, von anmutiger, feiner Gestalt, hatte goldfarbenes Haar, ein wohlgeformtes Gesicht und einen kleinen Mund mit perlengleichen Zähnen. Sie wußte ihrem Gatten Mut und Trost einzusprechen und war demselben in inniger Liebe zugethan. Wie sie sich gegen die Mailänder verhielt, die sie gekränkt hatten, wurde oben erzählt. Beatrix wurde Mutter von acht Söhnen, von welchen Heinrich Vi. und Philipp von Schwaben die kaiserliche Krone erlangten, und von zwei Töchtern, Beatrix und Sophia, wovon jene als Äbtissin von Quedlinburg, diese als Gemahlin des Markgrasen Bonifazius von Montferrat bekannt ist. 12. Konstantia. Heinrich Vi. vermählte sich 1186 zu Mailand mit Konstantia, welche bereits 30 Jahre alt roar. Ihr Vater hatte einmal geträumt, sie roerde Mutter eines Kindes werden, welches ganz Sizilien verderben werde, und hatte die Tochter darum in das Klarakloster von Palermo gethan. Allein nachher vom Papste ihres Klostergelübdes entbunden, vermählte sie sich mit dem Kaiser. Sie begleitete ihn auf seinen Feldzügen, nahm Anteil an den Negierungsgeschäften und wurde Mutter des großen Hohenstaufen Friedrich Ii. 3?och vor ihrem Tode ernannte sie mit großer Klugheit den Papst ^nnocenz Iii, zum Bormunde ihres Sohnes. Philipp von Schwaben war mit der griechischen Prinzessin Irene vermählt und hatte zwei Töchter, von denen die jüngste den Gegenkaiser ihres Vaters, Otto Iv., heiratete. 13. Zrmgard und Agnes. Unter Kaiser Heinrich Vi. versuchte eine mutige Frau, den Streit der Welsen und Ghibellinen durch eine Heirat beizulegen; es war Irmgard von Henneberg, welche an Heinrichs Oheim, Konrad von Hohenstaufen, vermählt war. Ihre Tochter Agnes war noch von Friedrich Barbarossa dem Sohne Heinrichs des Löwen, der gewöhnlich Heinrich der Schöne oder der Lange genannt wird, als Gemahlin versprochen worden. Aber durch die Feindschaft zwischen dem Kaiser und dem Löwen roar diese Verbindung nicht zustande gekommen. Als nun der französische König Philipp August sich um Agnes' Hand bewarb, erklärte diese ihrer Staupitz von Reichenstein, als Friedrich der Streitbare 1415 das Schloß Kriebstein belagerte; von der Frau von Rosenegg, als die Eidgenossen das Schloß Blumeneck im Schtvabenkrieg 1499 einnahmen; von Ursula Homberg, welche den Hermann von Rhynegg aus der belagerten Burg Anenstein 1388 davon trug.

4. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 116

1911 - Breslau : Hirt
116 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte. und andere sterreichische Gebiete sowie die Stadt Augsburg und spter -auch Nrnberg, Wrttemberg wurde durch den in seinem Bereich liegen-den sterreichischen Besitz und 1806 durch die berweisung zahlreicher mediatisierter Gebiete vergrert; beide wurden zu Knigreichen erhoben. Baden gewann durch den Breisgau, die Ortenan und die Stadt Konstanz, durch angrenzende Deutschordeuskommenden und durch Besitzungen des Johanniterordens, wozu 1806 noch Lande von minder mchtigen Fürsten und Grafen, z. B. der Frstenberg, Leiningen und Lwenstein, sowie Ge-biete der unmittelbaren Reichsritterschaft kamen, betrchtlich an Umfang, und Hessen-Darmstadt erhielt durch die Mediatisierung der Landgrafen von Hessen-Homburg, der Fürsten von Lwenstein-Wertheim, verschiedener Linien der Grafen von Stolberg, Solms und Erbach und mehrerer ritter-schaftlicher Geschlechter Zuwachs; diese beiden wurden Groherzogtmer. Rußland, England und Schweden verharrten im Kriegszustande. Da der König Beider Sizilien auf die Seite der Verbndeten ge-treten war, erklrte ihn Napoleon nach der Schlacht bei Ansterlitz fr abgesetzt, und Joseph, der lteste Bruder des Kaisers, wurde zum König erhoben. Der bourbouische Hof zog sich nach Palermo zurck; es gelang den Franzosen nicht, Sizilien zu erobern. Joachim Murat, der Schwager des Kaisers, wurde Groherzog von Berg. Louis Bonaparte er-hielt das Knigreich Holland. 68. Der Rheinbund. Das Ende des Heiligen Rmischen Reiches Deutscher Nation. Nach seinem Siege knpfte Napoleon die sddeutschen Staaten enger an sich. Nachdem die Fürsten sich in einer frmlichen Erklrung vom Reiche losgesagt hatten, unterzeichneten ihre Gesandten im Juli 1806 in Paris den Grundvertrag des Rheinbundes", dessen Protektorat Napoleon bernahm. Der frhere Erzbischof von Mainz und Kurerzkanzler Freiherr von Dalberg erhielt jetzt Frankfurt (1810 mit etwas verndertem und vergrertem Gebiete Groherzogtnm Frank-frt) und wurde des Protektors Stellvertreter beim Bunde, in welchem er die Wrde des Frstprimas bekleidete. Die mchtigsten Mitglieder des-selben waren die Könige von Bayern (Max Joseph, seit 1799 Kur-frst, 18061825 König) und Wrttemberg (Friedrich, feit 1797 Herzog, feit 1803 Kurfürst, 18061816 König) und die Groherzge von Baden (Karl Friedrich, feit 1738 Markgraf, feit 1803 Kurfürst, 18061811 Groherzog) und von Hessen-Darmstadt (Ludwig X. (I.), seit 1790 Landgraf, 18061830 Groherzog). Fr die Besteuerung ihrer Untertanen, die Aushebung von Truppen, fr Gesetzgebung und Gerichtsbarkeit erhielten die Mitglieder volle Sonve-rnitt in ihren Staaten, dagegen muten sie sich verpflichten, eine bestimmte Truppenmacht (bis 63000 Mann) fr Napoleon bestndig bereit zu halten. Am 6. August desselben Jahres legte Franz Ii., der bereits 1804 die sterreichischen Erbstaaten zu einem Kaiserreich vereinigt hatte und sich als Kaiser von sterreich Franz I. nannte, die Kaiserwrde

5. Das Mittelalter - S. 68

1913 - Leipzig : Voigtländer
68 Das Mittelalter, geschaffen, Kirchen und Klster, Drfer, Brgert und Städte gegrndet. Das Beispiel und der (Erfolg der fleiigen Ansiedler reizte die (Eingeborenen zur Nacheiferung an; die predigt des christlichen Glaubens schuf mildere Sitten und edleres Streben. Dritter Seitraum des Mittelalters. verfall des deutschen Reiches 12541517. 51. Das Interregnum 12541273. 1. Dos Interregnum. Mit den Hohenstaufen erlosch auch der Glanz des deutschen Reiches. Sie wollten die kaiserliche Macht zu voller monarchischer (Bemalt erheben; aber die bermacht des Papstes und die (Eifersucht der Fürsten vereitelten ihr Bestreben. Die groen Vasallen erhoben sich zu fast selbstndigen Fürsten; das Reichsgut wurde im Kampfe der Staufer und Weifen verschleudert. Das 3nt. Roch mehr geschdigt wurde Deutschland durch das Interregnum 12541273 oder Zwischenreich, d. h. die zeitweilige Regierung auslndischer Fürsten 1254 1273. Bald nach Konrads Iv. Tode wurde sein Gegenknig Wilhelm von Holland auf einem Zuge gegen die Friesen erschlagen. Run erwarben zwei Auslnder die deutsche Krone mit Geld. (Ein Teil der bestochenen deutschen Fürsten whlte den Grafen Richard von Tornwallis, einen Bruder des Knigs von England, eine andere Partei den König Alfons von Kastilien. Keiner dieser Auslnder gewann Ansehen im Reiche; Richard kam selten, Alfons niemals nach Deutsch-land. Das deutsche Reich begann sich in einzelne Landesgebiete aufzulsen. Fehden und Raubritter machten die Straen unsicher; das Faustrecht herrschte in dieser kaiserlosen, schrecklichen Seit". 2. Stdtebndnisse. In dieser Verwirrung schlssen die Städte Bndnisse zu gegenseitigem Schutze und zur Wahrung des Landfriedens. Rheinischer $0 entstand der rheinische Stdtebund 1254; er erstreckte sich von Stdtebund Bajei bis me|ei und umfate mehr als 70 Städte, darunter auch vom Rhein entferntere, wie Nrnberg und (Erfurt. Besonders mchtig wurde Hansa die Hansa; sie erwuchs aus einem Bndnis der Städte Lbeck und Hamburg, dem viele niederdeutsche Städte beitraten. Im Widerstreit gegen t-bun?die Fürsten bildete sich spter der schwbische Stdtebund.

6. Die neuere Zeit - S. 35

1855 - Koblenz : Baedeker
Verfall Spaniens. Die Niederlande. 35 sucht Philipp's über den Ruhm seines Bruders nicht benutzt. Einen bedeutenden Verlust erlitt Spanien durch den Abfall der sieben vereinigten Provinzen der Niederlande 1579 (s. §. 5). — Da- gegen ließ Philipp nach dem Aussterben der burgundischen Dynastie in Portugal 1580 (s. §. 6) dieses Reich, worauf er von mütter-, licher Seite (als Enkel Emanuel's des Gr.) Ansprüche machte, durch den Herzog Alba für sich in Besitz nehmen. — Als die pro- testantische Königin Elisabeth von England die vereinigten Nieder- lande gegen Spanien unterstützte und zugleich die spanischen Colo- nien in Amerika angreifen ließ, rüstete Philipp die Armada oder die sog. unüberwindliche Flotte (von 150 Schiffen) aus, welche (bei Dünkirchen) von den Engländern geschlagen und durch den Sturm zum großen Theil vernichtet wurde 1588. 4. und 5. Unter Philipp Iii. und Iv., „welche die Regierung ganz ihren unfähigen Ministern überließen, mußte den Niederländern zuerst ein 12jähriger Waffenstillstand und im westphälischen Frieden die Anerkennung ihrer Unabhängigkeit bewilligt werden, Portugal fiel ab (s. §. 6), ein Anfstand der Catalonier und die Empörung Neapels unter Masaniello konnten nur mit Mühe unterdrückt werden. 8- 5. Die Niederlande. Die Niederlande gehörten im Mittelalter zum fränkischen und nach deffen Theilung zum lothringischen Reiche, später zum Herzog- thum Niederlothringeu, dessen Besitzer sich nachher Herzöge von Bra- barrt nannten. Diese verloren allmälig die Herrschaft über die Grafschaften, Herrschaften und Bisthümer des Herzogthums Nieder- lothringeu, welche unabhängig und erst im 15. Jahrh. wieder in einen Staatskörper verbunden wurden durch die Herzöge von Burgund aus der französischen Dynastie der Valois. Ihr Land war> wenn auch nicht an Ausdehnung, doch an Bevölkerung und Wohlstand eines der vorzüglichsten des damaligen Europa's. Karl der Kühne besaß zuletzt 14 niederländische Provinzen, welche durch die Ver- mähluug seiner Tochter Maria mit Maximilian I. an Oesterreich kamen und von Karl V. noch um 3 (Utrecht, Overyssel und Grö- ningen) vermehrt wurden. Das Haus Oesterreich erlangte für alle Niederlande als burgundischen Kreis Sitz und Stimme auf dem Reichstage. Schon unter den burgundischen Herzögen hatten sich 3 *

7. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 137

1852 - Koblenz : Bädeker
Die Auflösung des deutschen Reiches. 137 Belohnung seiner Bundesgenossen benutzte Napoleon den Sieg zur Ausstattung seiner Verwandten und seiner wichtigsten Diener mit Ländern: Weil Neapel die Landung einer russisch-englischen Macht während des Krieges nicht verhindert hatte, entsetzte Napoleon den König von Neapel, der sich nur in Sicilien behauptete, und gab das Reich seinem ältern Bruder Joseph. Seinem jüngern Bruder Lud- wig gab er die batavische Republik als Königreich Holland, seinem Schwager Joachim Murat Cleve und Berg (nebst dem von Baiern abgetretenen Jülich) als Herzogthum, und seinen: Marschall Berthier das Fürstenthum Neufchatel. Am 12. Juli 1806 erfolgte auch die Auflösung des deut- schen Reichskörpers, indem 16 Fürsten des südlichen und west- lichen Deutschlands (Baiern, Würtemberg, der Kurerzkanzler von Mainz, jetzt Fürst Primas genannt, der Kurfürst von Baden, der Landgraf von Hessen-Darmstadt und der Herzog von Cleve-Berg, welche alle 3 zu Großherzögen erhoben wurden, die Fürsten von Nassau u. s. w.) sich vom deutschen Reiche und dessen Gesetzen los- sagten und den Rheinbund schlossen, zu dessen Protector sich Napoleon erklärte. Die gemeinschaftlichen Angelegenheiten sollten auf einer Bundesversammlung zu Frankfurt a. M. unter dem Vorsitze des Fürsten Primas entschieden werden. Die verbündeten Fürsten verpflichteten sich in einer Allianz mit Frankreich an jedem Continen- talkriege dieser Macht mit einem bestimmter: Contingente Theil zu nehmen. Franz Ii., der schon 1804, um mit Rußland und Frank- reich in gleichem Range zu stehen, den Titel eines erblichen Kaisers von Oesterreich als Franz I. angenommen hatte, verzichtete nun auf die Würde des Reichsoberhauptes; die Reichsgerichte zu Wetzlar und Wien, so wie die Reichsversammlung zu Regensburg lösten sich auf. Eine Menge bisher reichsunmittelbar gewesener Stände wurde für mediatisirt erklärt und mit Hülfe französischer Truppen der Souverainetät der Mitglieder des Rheinbundes unterworfen; sich dagegen erhebende Stimnien aber gewaltsam zum Schweigen ge- bracht (Buchhändler Palm erschossen).

8. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 388

1877 - Berlin : Herbig
388 Neuere Geschichte, Dritte Periode. I Länder ah. 5) Baiern und Wurtemberg werden als Königreiche an- erkannt. (!) Oesterreich erhält als Entschädigung: Salzburg, Berchtes- gaden und die Güter des säeularisirten deutschen Ordens ; der Kurfürst von Salzburg bekommt von Baiern Würzburg als Entschädigung. Russland bleibt im Kriegsstande. 1805. Die Bourbonen in Neapel werden durch eine Verfügung Dec. Napoléons aus Schönbrunn (La dynastie de Naples a cessé de régner) entthront. 1800. Joseph, Napoléons älterer Bruder, König von Neapel. Der Hof von Neapel zieht sich nach Palermo zurück. Sicilien ist für Napoléon unerreichbar, da die Engländer das Meer beherrschen. Joachim Murat, Schwager Napoléons, wird Grofsherzog von Berg. Marschall Berthier wird Fürst von Neuchâtel. Louis Bona- parte, Napoléons dritter Bruder, wird König von Holland (frühere batavischo Republik). 1806. Errichtung des Rheinbundes. Juli. Napoléon Protector. Kurerzkanzler von Mainz Fürst Brimas, Könige von Baiern und Wurtemberg, Grofs- herzöge von Baden, Hessen-Darmstadt und Berg, Herzog von Nassau, etc. (Später treten sämmtliche deutsche Fürsten hinzu, mit Ausnahme derer von Oesterreich, Breufsen, Braunschweig und Kurhessen.) Zahlreiche Mediatisirungen bisher reichsunmittelbarer Fürsten, dio freie Reichsstadt Nürnberg kommt an Baiern, Frankfurt an den Fürst Primas. I Kaiser Franz, der sich schon 1804 zum Kaiser seiner Oester- reichischen Erblande erklärt hatte, legt die deutsche Kaiserkrone nieder. Ende des alten deutschen Reiches. 1806-1835. Franz L, Kaiser von Oesterreich. 1806—1803*. (Vierter) Krieg Mit Preussen Und Russland. Gründe der pr eiifsischcn Kriegserklärung : Errichtung des Rhein- bundes, Einverleibung Wesels, Wegnahme von Essen und Verden, die Besetzung von halb Deutschland durch französische Hccro, An- ^ I

9. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 278

1877 - Berlin : Herbig
278 Neuere Geschichte, Erste Periode. nimmt den Inka Atahuallpa vor seinem Heere gefangen und lässt ihn, nachdem er ein ungeheures Lösegeld von ihm erpresst hat, liin- richten (1532). Gründung von Lima (1535). Fehden zwischen den spanischen Anführern. Älmagro besiegt (1538) und hingerichtet von Pizarro; später (1541) dieser und seine Brüder erschlagen. Die Krone übernimmt die Verwaltung des Landes (1548). In Folge des großen Gewinns von Gold und Silber in den Bergwerken Amerikas allmähliches Sinken des Geldwerths und Stei- gerung der Preise aller Bedürfnisse in Europa. §. 2. Deutschland Bis Zum Dreissigjährigen Kriege. Reformation. 1493—1519. Maximilian I., der zuerst den Titel „erwählter römischer Kaiser“ annimmt. 1495. Reichstag zu Worms. Ewiger Landfriede. Reichskammer- gericht (erst in Frankfurt, dann in Speier, seit 1089 in Wetzlar). Auf dem Reichstage zu Cöln (1512) 10 Landfriedenkreise eingerichtet: Der 1) österreichische, 2) bairische, 3) schwäbische, 4) fränkische, 5) oberrheinische (Lothringen, Hessen, etc.), (>) kur- oder nieder- rheinische (Mainz, Trier, Cöln), 7) burgundische (1556 an die spanische Linie von Habsburg), 8) westfälische, 9) nieder sächsische (Braun- schweig, Lüneburg, Lauenburg, Holstein, Mecklenburg, etc.), 10) ober- sächsische (Sachsen, Brandenburg, Pommern, etc.), zusammen 240 Reichsstände (ohne die Reichsritterschaft). Böhmen (und Nebenlande: Mähren, Schlesien, Lausitz), Preußen, so wie die faktisch schon ganz unabhängige Schweiz bleiben aufserhalb der Kreis Verfassung. Maximilian muss Ludwig Xii. von Frankreich mit Mailand bo- lehnen. , 1508. Ligue zu Cambray zwischen Maximilian, Ludwig Xii., dem Papst Julius 11. und Ferdinand dem Katholischen gegen Venedig. Maximilian nimmt einen Thoil des Gebiets der Republik in Besitz, belagert Padua vergeblich (1509). Der Papst tritt von der Ligue zurück und schliefst mit Ferdinand dem Katholischen die Heilige Ligue (1511) gegen Frankreich, der auch Maximilian (1513) Beitritt. (Vgl. S. 299). Die Erbschaftsrechtc des Hauses Habsburg auf Spanien und seine

10. Die deutschen Landschaften - S. 153

1896 - Trier : Lintz
Das schwäbisch-fränkische Stufenland. 153 stamme bewohnte Gebiet, also das ganze Neckarland, an. Ausser- dem fallen noch in den Rahmen der Landschaft kleine Gebietsteile von Baden, S a chse n - M ei n i n ge n , Sachsen - Coburg- Gotha, Sachsen-Weimar-Eisenach und Preussen. Württemberg" grenzt im Norden an Baden und Bayern, im Osten an Bayern, im Süden an Bayern, die hohenzol- lernschen Lande und Baden, im Westen an Baden. Der württembergische Staat hat eine Grösse von 19 503,7 qkm und eine Einwohnerzahl von 2 036 522. Stark 2ls der Bevölkerung gehören dem evangelischen, ungefähr */3 dem katholischen Glaubensbekenntnisse an. Der württembergische Staat vereinigt ungefähr die Gebiete in sich, welche im Mittelalter das Herzogtum Schwaben bildeten. Als dieses sich beim Untergange der Hohenstaufen in viele Gebiete zersplitterte, erwuchs er aus einem kleinen Ländchen allmählich zur jetzigen Grösse. Die Geschichte nennt uns einen Herrn von Württemberg mit Namen Kon rad zuerst im 11. Jahrhundert. Etwas später wird uns von einem Grafen von Württemberg, Ulrich 1. (1241 —65) berichtet. Er besass ein kleines Gebiet um Stuttgart, das sich aber schon unter seinem nächsten Nachfolger bedeutend vergrösserte. Auf dem Reichstage von Worms im Jahre 1495 wurde der Graf Eberhard im Hart zum Herzoge ernannt. Napoleon erhob das Land 1803 zum Kurfürstentum und 1806 zum Königreiche und gab ihm zugleich durch Einverleibung vieler freien Reichsstädte den doppelten Umfang. b. Die staatliche Ordnung und Einrichtung. Das Königreich Württemberg. W ürttemberg ist wie Bayern eine konstitutionelle Monarchie, an deren Spitze ein König steht. Die Krone vererbt sich auf den ältesten Königssohn. Der jetzige Herrscher ist König Wilhelm Ii. Die Verfassung*) ist eine ähnliche wie die bayerische. Dem Könige steht ein Landtag zur Seite, der aus den beiden Kammern der Standesherrn und der Abgeordneten be- steht. In der erstem haben Sitz und Stimme die voll j ährige n Kgl. Prinzen, die volljährigen Häupter der Fürsten- und Grafenfamilien, sowie vom Könige ernannte Mit- glieder. Zu der zweiten Kammer gehören die gewählten Vertreter der Oberämter und der grössern Städte, sowie die Vertreter des ritterschaftlichen Adels, der evange- lischen und katholischen Kirche und der Universität. Das Kgl. Staat s m i ni s te ri u m hat folgende Zusammen- setzung : 1. Das Ministerium (les Kgl. Hauses, des Auswärtigen und des Yerkelirs. *) Hei beschränkter Zeit genügt der Hinweis auf die Aehnlichkeit mit der Verfassung Bayerns. Kerp, begründ.-vergleich. Erdkunde, I. Bd. 11
   bis 10 von 193 weiter»  »»
193 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 193 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 4
2 0
3 2
4 33
5 0
6 2
7 0
8 31
9 0
10 15
11 3
12 5
13 0
14 1
15 0
16 1
17 2
18 0
19 0
20 0
21 0
22 1
23 2
24 0
25 14
26 11
27 3
28 2
29 3
30 0
31 55
32 16
33 1
34 30
35 62
36 12
37 29
38 1
39 4
40 0
41 0
42 38
43 1
44 3
45 2
46 72
47 7
48 2
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 43
1 952
2 17
3 190
4 247
5 7
6 20
7 1190
8 1128
9 3316
10 8
11 16
12 61
13 148
14 18
15 598
16 1318
17 4185
18 21
19 188
20 8299
21 81
22 2
23 1039
24 16
25 390
26 116
27 20
28 94
29 383
30 87
31 7
32 175
33 475
34 429
35 183
36 268
37 684
38 286
39 425
40 43
41 1397
42 170
43 946
44 192
45 355
46 94
47 8
48 15
49 13
50 7
51 53
52 299
53 120
54 52
55 9
56 2700
57 29
58 204
59 239
60 171
61 96
62 136
63 34
64 417
65 135
66 295
67 3849
68 1059
69 449
70 22
71 596
72 265
73 193
74 1758
75 83
76 153
77 564
78 207
79 15
80 116
81 14
82 339
83 1098
84 10
85 112
86 1733
87 131
88 151
89 854
90 560
91 43
92 1961
93 7
94 618
95 130
96 3114
97 111
98 3803
99 615

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 693
1 486
2 52
3 187
4 456
5 369
6 576
7 335
8 84
9 962
10 246
11 193
12 221
13 144
14 248
15 5
16 193
17 86
18 787
19 423
20 17
21 131
22 6
23 21
24 104
25 1568
26 442
27 7
28 41
29 244
30 338
31 200
32 104
33 942
34 107
35 74
36 863
37 2
38 372
39 706
40 799
41 46
42 50
43 276
44 309
45 81
46 77
47 370
48 41
49 150
50 467
51 343
52 264
53 289
54 685
55 1488
56 53
57 170
58 274
59 724
60 107
61 207
62 326
63 35
64 323
65 333
66 1443
67 251
68 531
69 444
70 5668
71 209
72 880
73 94
74 50
75 230
76 15
77 411
78 316
79 287
80 3175
81 1714
82 153
83 77
84 21
85 7
86 90
87 85
88 129
89 241
90 324
91 407
92 585
93 3656
94 1379
95 297
96 1639
97 2424
98 361
99 665
100 844
101 60
102 282
103 363
104 12
105 1077
106 402
107 325
108 19
109 17
110 191
111 114
112 277
113 195
114 292
115 30
116 113
117 75
118 258
119 398
120 9
121 255
122 903
123 108
124 159
125 148
126 146
127 233
128 37
129 105
130 448
131 283
132 144
133 1103
134 19
135 115
136 422
137 242
138 39
139 1908
140 293
141 33
142 2056
143 531
144 2882
145 967
146 13
147 218
148 304
149 997
150 106
151 257
152 205
153 274
154 339
155 270
156 216
157 240
158 241
159 69
160 118
161 379
162 2
163 2
164 21
165 418
166 273
167 79
168 85
169 194
170 120
171 1569
172 385
173 440
174 458
175 619
176 280
177 873
178 15
179 280
180 75
181 9
182 687
183 1009
184 38
185 44
186 43
187 122
188 1000
189 17
190 4
191 1095
192 119
193 57
194 428
195 37
196 317
197 278
198 177
199 1366